O zmianie flory karbońskiej wśród pokładów węgla w Jaworznie i o jej znaczeniu stratygraficznym

Stanisław Zbigniew Stopa

Abstract


Die Anderung der Karbonflora und ihre stratigraphische Bedeutung in den Kohlenflözen von Jaworzno im Polischen Steinkohlenbecken

Im Laufe des Jahres 1935/36 habe ich in Bory und in J a worzno paläobotanisch-stratigraphische Untersuchungen in den oberen Flözen der Jaworzno-Sandsteinserie durohgeführt. Sie haben sich auf die vier, von oben nach unten gerechneten, Flöze beschränkt, nämlich: „Friedrich-August“ , „Franziska“ , „Jacek“ und „Hruzik“ . Zwischen dem „Franziska-“ und dem „Friedrich-August- Flöz” von Jaworzno konnte ich eine markante Änderung der Flora feststellen. Diese Änderung ermöglicht eine Abgrenzung der Łaziska-Schichten (Lazisker-Sch.) von den Chełm-Schichten (Chelmer-Söh.) in der Umgebung von Ja worzno. Die Flora des „Franziska-Flözes“ und der Flöze, welche unmittelbar unter dem zuerst genannten liegen, entspricht der Laziska-Flora in Oberschlesien. Die Flora des „Friedrich- August-Flözes“ stellt dagegen die unterste Chelm-Flora dar, welche bis jetzt für das Oberschlesische Becken noch nicht beschrieben wurde. Die Ergebnisse meiner Untersuchungen erlauben die folgende Charakterisierung der obersten Laziska-Flora: Die Gattung Lonchopteris besitzt hier ihre bereits letzten und sehr seltenen Vertreter. Als typisch für die Łaziska-Schichten treten auf: Neuropteris nikolausi und vielleicht auch Sphenopteris bella und Mariopteris rotundata. Die Art Lonchopteris conjugata, welche ich in den obersten Łaziska-Schichten in Jaworzno feststellen konnte, ist bis jetzt für die Karbon- Schichten des Polnischen Steinkohlenbeckens noch nicht angegeben worden. Die obersten Laziska-Schichten in Jaworzno scheinen die jüngsten Vorkommen folgender Formen im Oberschlesischen Karbon zu enthalten: Lonchopteris rugosa, Sphenopteris andreana, Neuropteris gigantea, N. obliqua und ebenso Sphenopteris bäumleri, S. vüllersi, Mariopteris grandepinnata, Sphenophyllum myriophyllum. Diese Flora hat keine entschiedenen Chelm-Formen, obwohl die hier bereits angetroffene Sphenopteris neuropteroides eine sehr junge Form ist, welche noch in den Libiąż- Schichten von Jarosz und Bocheński oberhalb der Chelm-Schichten gefunden wurde. Im „Franziska-Flöz“ konnte ich auch eine andere sehr junge Form, nämlich Diplotmema beyrichii, finden. Die unterste Chelm-Flora, welche durch die Flora des „Friedrich-August-Flözes“ dargestellt wird, enthält bereits typische Chelm-Formen, und zwar Neuropteris rarinervis, Pecopteris päeudovestita und vielleicht Sphenophyllum emarginatum, welche ich jedoch bis jetzt nicht feststellen konnte. Möglich, dass man die gefundenen Asterophyllites equisetiformis, Sphenopteris goldenbergi, S. graöilis, Diplotmema ala1- tum ebenso als typische Chelm-Formen bezeichnen könnte, da man sie bis jetzt aus den Łaziska- und älteren Schichten noch nicht kennt. Ebenso trifft man in diesem Flöz die sehr junge Form Diplotmema beyrichii an; sie scheint nur ganz wenig unter die untere Grenze der Chelm-Schichten abzusteigen. In der untersten Chelm-Flora in Jaworzno fehlen schon die Arten der Gattung Lonchopteris, es fehlt die Laziska-Form Neuropteris nikolausi und auch etliche ältere Muldengruppenformen, wie Sphenopteris andreä\na, Neuroipteris gigantea, N. obliqua u. a. m. Auf Grund der Literatur und eigener Beobachtungen des Materials von Brade, Jaworzno und Libiąż kam ich zu folgender Überzeugung: obwohl zwischen den Formen Neuropteris rarinervis ( ?Bunb.) Zeill. und N. nikolausi Goth. eine unbestreitbare Ähnlichkeit besteht, muss man diese beiden kleinfiedrigen Neuropteris-Foimen als verschiedene Arten (nach Gothans Meinung) oder mindestens verschiedene Formen ansehen. Diese Unterscheidung begründe ich mit folgenden Beobachtungen: 1) Deutliche Unterschiede im Aufbau des Wedels, in der Gestalt der Endfiederchens und in der Äderung der Fiedern letzter Ordnung, sind hier (nach Gothan) vorhanden. 2) Ich habe nie Exemplare in die Hand bekommen, welche Übergangsformen bildeten und eine sichere Zuordnung zu einer der oben unterschiedenen Arten bezw. Formen nicht erlauben würden. 3) Die im „Franziska-Flöz“ und in den älteren Flözen sehr häufige Form, N. nikolausi, kommt im jüngeren „Friedrich „August-Flöz“ nicht mehr vor, dagegen tritt an ihre Stelle N. rarinervis, jedoch sehr selten. 4) Es ist noch zu bemerken, dass beide Formen in von einander sichtbar verschiedenen Pflanzenvereinen auftreten. 5) Die Annahme der Identität beider Formen bedingt ebenfalls die widersinnige Annahme, dass das „Augnstensfreude- Flöz“ der Bradegrube und die Flöze der Heinrichsfreude Grube mit typischer taziska-Form Lonchopteris silesiaca und L. rugosa, dagegen ohne eine einzige typische Chelm- Form, den Chelm-Schichten zugezählt werden müssten. Die Flora der Chelm-Schichten, deren unterster Horizont, wie ich oben nachgewiesen habe, durch die Flora des „Friedrich- August-Flözes“ in Jaworzno repräsentiert wird, müsste in höheren Flözen typischer für eben diese Schichten werden, was wirklich im „SacheT-Filöz“ in Jaworzno der Fall ist. Auf Grund der Veröffentlichungen und der Sammlungen von Rydzewski [28], sowie auch auf Grund meiner eigenen Beobachtungen konnte ich für das „Sacher-Flöz“ in Jaworzno (jetzt unzugänglich), welches sich oberhalb des „Friedrich-August-Flözes“ befindet, folgenden Pflanzenverein feststellen: Sphenapteris neuropteroides, S. schillingsi, Allowpteris essinghi, Diplotmema beyrichii, Pecopteris pseudövestita3 Neuropteris heierophylla, N. tenuifolia, N. ovata, N. scheuchzeri, N. rarinervis, Asterophyllites equisetiformis, Annularia sphenophyllöides, Sphenophyllum emarginatum, S. cuneifolium, S. trichomatosum, Lepidophloios laricinus, Stigmaria ficoides. Der oben angegebene Formenverein ist, wie man aus meinen Tabellen ersehen kann, bereits typisch für die Chelm- Schichten. Er ist vollkommen mit seinen jüngsten Formen in dem von Bocheński [64] verfertigten FormenVerzeichnis des „Viktor-Flözes“ in Libiąż enthalten. Die Art Pecopteris pseudovestita, welche von Bocheński [64] nicht angegeben wurde, befindet sich in den Sammlungen des Paläontologischen Instituts der Bergakademie in Kraków, in mehreren Exemplaren aus dem eben genannten „Viktor-Flöz“ in Libiąż. In der Flora dieses Flözes findet man ausserdem noch sehr junge Formen, wie: Sphenopteris potieri, S. (Mar.) soubeirani, Mariopteris jacquoti, Linopteris obliqua, und insbesondere Pecopteris abbreviaia, P. pluckeneti, Annularia stellata, jedoch fehlt hier die stratigraphisch niedrig stehende Form Alloiopteris essinghi. Diese Tatsachen zeugen deutlich für das jüngere Alter der Flora des „Viktor-Flözes“ gegenüber der Flora des „Sacher-Flözes“ in Jaworzno. Im Profil des Krakauer Reviers des Polnischen Steinkohlenbeckens liegt also zwischen diesen zwei Flözen eine Schichtengruppe, welche charakterisiert ist durch Anreicherung des Sacherformenkreises in Jaworzno mit jüngsten Formen, welche vom „Viktor-Flöz“ in Libiąż bekannt sind. Die Annahme von Petrascheck [42], nach welcher das „Neu-Flöz“ oberhalb des „Sacher-Flözes“ in Jaworzno mit dem Flöz von 1,2 m Mächtigkeit, welches in Libiąż ca 190 m unterhalb des „Viktor-Flözes“ liegt, identifiziert wird, ist nach diesen floristischen Überlegungen vollkommen möglich. Auf diese Weise bekämen wir folgende Zusammenstellung der Chelm-Schichten im Krakauer Revier: Die untere Grenze der Chelm-Schichten liegt im Liegenden des „Friedrich-August-Flözes“ so, dass beiläufig 124 m des Profils von Jaworzno, angefangen vom „Friedrich-August- Flöz“ bis insgesamt dem „Neu-Flöz“ schon Chełm-Schicłr ten wären. Nachdem aber, wie oben ausgeführt, das „Neu- Flöz“ in Jaworzno von Petrascheck mit dem „1,2 m- Flöz“ ca 190 m unterhalb des „Viktor-Flözes“ in Libiąż identifiziert wurde, können wir die Chelm-Schichten in dem Unterteil des Profils von Libiąż weiter verfolgen. Wenn wir nach Czarnocki [83] die obere Grenze der Chelm-Schichten zwischen dem „Viktor-Flöz“ und dem „Joseph-Flöz“ (unterhalb des „Sigismund-Flözes“) in Libiąż festsetzen, was, wie ich oben in meiner Arbeit ausführte, richtig zu sein scheint, so kann man ca 205 m des Profils von Libiąż unterhalb der oberen Grenze als ein höheres Glied der Chelm-Schichten betrachten. Die gesamte Mächtigkeit der Chelm-Schichten beträgt also 205 + 124 = ca 330 m. Die Profile von Jaworzno uind Libiąż bedeuten die höchste Partie des Karbons im Polnischen Steinkohlenbecken, angefangen von den höchsten Łaziska - Schichten (in Jaworzno enden diese mit dem „Franziska-Flöz“), quer durch die Chelm-Schichten von insgesamt 330 m Mächtigkeit, mit 6 mächtigeren Kohlenflözen, bis zu den von Jarosz und Bocheński (1930/31) ausgeschiedenen Libiąż- Schiichten mit 4 Kohlenflözen von über 1 m Mächtigkeit. Diese letzte Schichtenreihe bildet das höchste Glied des produktiven Karbons im Polnischen Steinkohlenbecken. Die Libiąż - Schichten in der bis jetzt abgebauten Zone, müssen auch der Westphälischen Stufe zugeteilt werden.

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