Uwagi nad nowszemi próbami podziału naszego miocenu

Authors

  • Wilhelm Friedberg

Abstract

Bemerkungen über neue Versuche der Stratigraphie des Miocäne von Polen Unsere Salzformation habe ich dem Helvetien zugezählt, obwohl die Fauna von Wieliczka auch ein tortonisches Alter zulässt; dieses wurde auch vom Haug [1] angenommen. Da die von Reuss untersuchten Mollusken weder zahlreich, noch gut erhalten sind, wäre es sehr erwünscht, dass diese Lokalität noch einmal ausgebeutet und das gefundene Material zum zweitenmal bestimmt würde. Die Unterschiede zwischen der helwetischen und tortonischen Molluskenfauna sind zugering, um aus einen kleinen Material ein sicheres Urteil zu erlauben. Ausser derjenigen von Wieliczka hat die Salzformation bei uns fast gar keine Versteinerungen geliefert. Aus Kaiusz habe ich [2] nur Ervilia pusilla, Cardium vindobonense1), C. aff. hispidum und Pecten a ff Koheni, aus Daszawa [3] Orbicella Reussiana und Serpula gregalis, aus Kosów [4] Oxystele orientalis und Meretrix italica angegeben. Die Salzformation ist zwar arm an Versteinerungen, aber es wird auch ihnen von den in den Karpathen arbeitenden Geologen zuwenig Aufmerksamkeit zugewendet. Die Flora von Wieliczka wurde unlängst von Zabłocki [5] vom neuen bearbeitet, es ergab sich aber, dass dieselbe keine genaue Horizontierung zulässt, obwohl das helwetische Alter am wahrscheinlichsten ist. Wir können jedoch auch aus anderen Gründen zu demselben Resultate gelangen. Das miocäne Meer drang nach Polen vom Westen. Wir wissen, dass im Helvetien die grösste Transgression des Miocänmeeres erfolgte, welches, vom Westen kommend, nicht nur in die Gegend von Wien vorgedrungen ist, sondern auch über Mähren weiter nordöstlich. Wir haben wichtige Gründe zu der Annahme, dass die ältesten Miocänablagerungen Schlesiens helwetischen Alters sind, auf was die Arbeit Kittls hinweist. Dasselbe Meer, weiter gegen Osten vordringend, ergoss sich über die Senke nördlich von den Karpaten und seine tonigen Sedimente bildeten teilweise die Salzformation, sonst aber die tiefsten Horizonte der Krakowiecer-tone. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Bildung der Salzformation bei fortwährender Vertiefung der vorkarpatischer Senke länger gedauert hat, also auch im unteren Tortonien, wie das No w ak annimmt [6]. J. Czarnocki und Kowalewski [10, 11, 12] schreiben der Salzformation ein obertortonisches Alter zu und halten sie für altersgleich mit dem Krakowiecer Horizont nach der Auffassung von Kowalewski . Die Krakowiecer-tone sind jedoch kein chronologischer, sondern ein fazieller Begriff, wir verstehen darunter die küstenfernen, tonigen Absätze unseres Miocänmeeres, sie umfassen also nicht nur das Helvetien, sondern auch das Tortonien, sowie auch die untersarmatischen Bildungen. Aus der Gliederungstabelle, welche in den Arbeiten dieser Autoren angegeben ist, sollen in dem von ihnen untersuchten Gebiete südlich von Św. Krzyżgebirge die Baranowerschichten über dem Lithothamnienkalke liegen, was um so mehr befrem det, da, wie bekannt, diese Schichten im Osten unter dem Kalksteine ihre Lage haben. Falls die Angaben der beiden Autoren den Tatsachen entsprechen (sie geben zu, dass die Aufschlüsse manchmal nicht genug deutlich sind), würden die Lithothamnienkalke Podoliens mit denen im Westen chronologisch nicht äquivalent, sondern jünger sein, weshalb man auf eine spätere Meeresinvasión im Osten schliessen könnte. Diese Annahme scheint mir jedoch nicht gerechtfertigt zu sein, weshalb wir noch eine faunistische Untersuchung dieser Schichten und Vergleichung in beiden Gebieten abwarten sollten. Der von diesen Autoren ausgeschiedene Horizont der Syndesmyamergel, welchen sie für das oberste Tortonien halten, scheint mir nach der angegebenen Fauna (z. B. Syndesmya alba var. scythica, Hydrobia punctum, H. immutata, H. Frauenfeldi, Mohrensternia inflata, M. pseudangulata) sarmatisch zu sein, da die angegebene Varietät mehr der sarmatischen Syndesmya reflexa, als der 5. alba verwandt ist und da die Gattung Mohrensternia der sarmatischen Stufe eigen ist. Als sarmatisch wurde ein Quarzschotter bei Busk ausgeschieden, welcher eine sonderbare Mischfauna enthält, z. B. Clavatula aff. asperulata Lam., Ancilla glandiformis, Turritella turris, Meretrix gigas, aber auch Potamides bicostatus uud Dorsanum duplicatum. Die Verfasser geben an, dass die Fossilien abgerieben sind, stärker die tortonischen Formen, aber trotzdem halten sie die ganze Fauna für gleichen Alters, was nicht zutrifft. Es ist möglich, dass diese Schotter sarmatisch sind, die tortonischen Formen befinden sich aber auf sekundärer Lage, obwohl es eher angenommen werden könnte, dass die ganze Fauna verschwemmt ist, die Schotter also diluvial sind. Dasselbe möchte ich jetzt für die sarmatischen Sande von Miechocin bei Tarnobrzeg annehmen. Kowalewski gab uns unlängst [12] eine umfangreiche Monographie des Miocäns von Korytnica und Umgegend. Er giebt auch in dieser Arbeit eine sehr genaue Horizontierung desselben, welche jedoch nur eine lokale Bedeutung hat. Der als Helvétien ausgeschiedene Horizont mit Landpflanzen ist fraglich. Jedenfalls können wir eine Gliederung in drei Horizonte annehmen und zwar: 1) Schichten unter den Lithothamnienkalken 2) Lithothamnienkalke 3) über denselbeu liegende Schichten. Die Pleurotomentone, welche sehr reich an Fossilien sind, gehören dem tiefsten Horizonte an. Kowalewski gieb uns aus denselben eine sehr lange Liste von Fossilien (236 Molluskenarten), welcher nach meinen Aufsammlungen noch einige zukommen (siehe Verzeichniss im polnischen Texte. Seite 301—302). Ich glaube, dass das massenhafte Vorkommen von Molluskenschalen in Korytnica teilweise dadurch eine Erklärung findet, dass die Tone, welche dort den Ackerboden bilden, weggeschwemmt werden, wodurch eine Anreicherung der in ihnen vorkommenden Fossilien, welche Zurückbleiben, zustande kommt. Es ist damit die Tatsache im Einklänge, dass man die reichste Ausbeute auf den höher liegenden Feldern machen kann, von welchen leichter der Ton durch Regen weggewaschen wird. Im Osten auf der podolischen Hochebene gelten die unter dem Süsswasserkalke liegenden, marinen Sande, welche vor 50 Jahren von M. Łomnicki ausgeschieden wurden, als der tiefste Horizont des podolischen Miocäns. Unlängst hat Skopowski [16] einen neuen Aufschluss dieser Schichten bei Buczacz (Podzameczek) ausgebeutet. Er fand dort eine kleine Fauna und zwar: Diplodonta trigonula, Lucina dentata var. nivea, Cardium cf. plicatum, Meretrix gigas, Oncophora gregaria, Donax intermedia, Ervilia pusilla, Panopaea Menardi, Corbula gibba, Perna maxillata var. Soldani, Ostrea digitalina, O. gingensis var. buczaczensis, Melania obsoleta. Es ist jedoch nicht richtig, dass er diesen Schichten eine sehr tiefe Lage im Miocän zuschreibt (zumindestens Helvetien), denn man könnte ihnen höchstens das oberhelwetische Alter zuschreiben, aber möglich wäre auch das Alter des unteren Tortoniens. Die Oncophoraschichten von Buczacz haben dieselbe brackische Facies als diejenigen Mährens und Bayerns, die Fossilien sind jedoch nicht dieselben, es ist auch die wichtigste Form bei Buczacz Oncophora gregaria Łomn. mit der O. socialis Rzeh. nicht identisch. Jedenfalls sind die Oncophoraschichten ein Beweis der beginnenden Transgression des Miocänmeeres in Podolien und dürften eine grössere Verbreitung haben als die bis jetz bekannte. St. Zuber [19] hat bei Krzemieniec unter-und mittelsarmatiche Schichten ausgeschieden. Nach meinen Aufsammlungen [20] ist jedoch die dortige Faune untersarmatisch (Ervilienhorizont). In Polen sind überhaupt fast nur die untersarmatischen Schichten vorhanden, die mittelsarmatischen jedoch bloss im Nord-Osten Wolhyniens, wo sie im schmalen Streifen östlich von Dubno und Równo zu Tage treten. Umlängst habe ich bei Mizocz (NO von Dubno) sarmatische Sande kennen gelernt. Ich fand dort an Mollusken; Tornatina Okeni Eichw. var. buhlovensis Friedb., Gibbula picta Eichw., var. maior Friedb., Natica catena da Costa vär helicina Brocc. (var. in forma minor), *Dorsanum Verneuili d’Orb., *Cerithium Comperi d’Orb., Ervilia podolica Eichw., Mactra podolica Eichw., Donax dentiger Eichw., *D. lucida Eichw., Tapes gregaria Partsch. var. modesta Dub., Limnocardium plicatum Eichw., L. lithopodolicum Dub. Diese Fauna ist mittelsarmatisch, oder sie bildet einen Übergang zwischen derjenigen der unter und obersarmatischen Schichten (die mit einem Sternchen bezeichneten Arten sind für die mittelsarmatischen Schichten charakteristisch). 1) Diese Bestimmung ist fraglich, da C. vindobouense eine sarmatische Art ist.

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