Dolina Brennicy pod Skoczowem na Śląsku Cieszyńskim. Szkic budowy geologicznej

Władysław Szajnocha

Abstract


Der Verfasser beschreibt .die geologischen Verhältnisse des Brennica Tales in Schlesien südlich von Skotschau. Dasselbe bietet ausgezeichnete Aufschlüsse dar in den meisten, bereits von Ludwig Hohenegger im Jahre 1861 ausgeschiedenen Gliedern der karpathischen Kreide, welche mehrfach in bedeutender Mächtigkeit entwickelt, den hohen Gebirgswall zwischen dem ehem. Galizien und dem Teschener Lande zusammensetzen. Im äussersten Norden, an das diluviale Gebiet des Oberlaufes der Weichsel, in die der Brennicafluss mündet, angrenzend, erscheinen zuerst die Teschener Kalksteine in langgezogenen, wenn auch öfters unterbrochenen Rücken von einer durchschnittlichen Höhe von 330 bis 510 m ü. d.M. und sie entsprechen in ihrer petrographischen Zusammensetzung und Mikrostruktur ganz den im Jahre 1922 vom Verfasser speziell untersuchten und beschriebenen, in sehr bedeutenden Brüchen durch eine grosse Zementfabrik ausgebeuteten Kalken von Golleschau. An diese, etwa bis 200 m mächtigen, hie und da leicht gefalteten, durch Querverwerfungen vielfach durchschnittenen Kalke lagern sich die oberen Teschener Schiefer und die Wernsdorfer Schichten an, in denen vor vielen Jahren Gruben auf spherosideritische, leichtschmelzbare Eisenerze bestanden, nach denen an mehreren Punkten, wie bei Górki Małe und Lipowiec, noch alte Halden zum Vorschein kommen. Dieser schieferige, aus den Teschener Schiefern, Wernsdorfer Schichten und Mikuszowicer Schichten — diese letzteren durch bläuliche, dünngebänderte, splitternde Hornsteine ausgezeichnet markiert — bestehende Komplex tritt meistens in Längsthälern und am Nordfusse des Bergwalles der Rzybrzyczka (589 m) und des Lipowski Gron (743 m) zu Tage und erscheint gewöhnlich mehrfach gefaltet mit süd-östlichem Einfallen oder auch verdrückt und teilweise fast ausgequetscht. Die Hauptmasse,des höheren Gebirgswalles bilden die mächtigen, grobbankigen, in vielen Brüchen am Czubel (746 m) und nahe der Mündung des Leśnica-Baches in den Brennicafluss ausgebeuteten Godulasandsteine, denen hoch im Gebirge wohl nur an einem Punkte — bei Stawy circa 683 m ü. d. M. die eigentlichen Istebnakonglomerate auflagern. Damit wären alle Glieder des Kreideflysches erschöpft und das Paleogen wie auch das Miocen konnte an keiner Stelle dièses Gebirgsteiles, zwischen Brenna und Lipowiec im Süden und Wielkie Gorki und Pogorz im Norden, sicher festgestellt werden. Fossilien wurden — ausser in den Teschener Kalken — in keinem der obgenannten Glieder neu aufgefunden und es war auch nicht mehr möglich, den genauen Fundpunkt des lose im Bache bei Brenna zu Hoheneggers Zeiten gefundenen und im Jahre 1902 von Dr. Liebus beschriebenen Desmoceras aff. Dupiniamm festzustellen, wodurch die Altersfrage des Godulakomplexes, dem dieser Ammonit als ein Leitfossil des mittleren Gault bisher immer zugewiesen wurde — als doch noch nicht definitiv gelöst erscheinen muss. In dem über 10 Kilometer langen Brennica Tale treten nämlich die sämmtlichen Kreideglieder des Flyschgebirges zu Tage und der petrographische Habitus dieses Ammoniten ermöglicht kaum eine sichere Zuweisung desselben zu einer der vielen Abarten der Godulasandsteine, wenn auch die Zugehörigkeit dieses jedenfalls sehr wertvollen Stückes zu den Grenzschichten der Mikuszowicer- und der Godulasandsteine wahrscheinlich bleibt. In tektonischer Hinsicht können hier drei Zonen unterschieden werden und zwar als erste die spröde, leicht brüchige Masse der Teschener Kalke, dann der weiche schieferige Komplex der oberen Teschener Schiefer, mit den Wernsdorfer und Mikuszowicer Schichten und zu oberst die mächtige schwere Decke der Godulasandsteine (stellenweise mit Istebna’er Konglomeraten), die von Süden oder Südosten aufgeschoben, die unteren Glieder vielfach verdrückt, gefaltet und verschoben hatte. Verwerfungen und transversale Verschiebungen kommen daher öfters vor und als eine der bedeutendsten muss die schon ausserhalb des beschriebenen Gebietes liegende Störungszone des Olzathales zwischen Bukowiec bei Jablonkau und Bystrzyca an der Mündung des Gluchowabaches betrachtet werden.

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