Czwartorzędowy system rynnowy na Łużycach i jego geneza

Wolfgang Alexovsky

Abstract


VERLAUF UND GENESE QUARTÄRER RINNENSYSTEME IN DER LAUSITZ

Resüme
Im nördlichen Deutschland, wie auch in der Lausitz, ist das Quartärbasisrelief durch die Existenz von Rinnensystem charakterisiert. Die Rinnen sind tiefin den präquartären Untergrund eingeschnitten. Kupetz et aJ. (1989) unterscheiden in der Lausitz folgende Formenelemente (siehe Abb. 1): 1) Aufragungen: Primäre HochJagen prätertiärer und tertiärer Gesteine, die an der Oberfläche ausstreichen; 2) Hochflächen, deren Quartärbasis in der Regel über + 100 m NN liegt. Die Mächtigkeit quartärer Sedimente beträgt weniger als 20 m; 3) Verebnungen: Bereiche mit relativ ausgeglichenem Quartärbasisrelief und einer Quartärbedeckung von ca. 30 bis 50 m; 4) Rinnen: Relativ schmale und langgestreckte Ausräumungszonen, die unterschiedlich tiefin das Tertiär oder das Prätertiär eingreifen; 5) Wannen (Hauptrinnen, Becken) sind eine genetische Weiterentwicklung der langgestreckten
Rinnen, mit einer Breite von über 3 km. Im Zusammenhang mit den Rinnen lassen sich verschiedene Lagerungsstörungen der tertiären Schichtenfolge nachweisen. Die Rinnenfüllungen sind im einzelnen sehr heterogen aufgebaut. Bei den Rinnenfüllungen aller größeren Rinnen handelt es sich um glaziäre Bildungen: Geschiebemergel (z. T. mit
Schollen), glazifluviatile und glazilimnische Sedimente. Sie werden als elsterzeitlich angesehen. Über die Genese der Rinnen entstanden unterschiedliche Ansichten. Wegen der zeitlichen Einordnung der Rinnensedimente könnte die Entstehungszeit der Rinnen entweder vor oder während der Elsterkaltzeit liegen. Möglichkeiten der Erosion bzw. Exaration, die zur Entstehung der Rinnen führte, lassen sich in folgenden Hypothesen zusammenfassen:
Hypothesen: Rinnenentstehung präelsterzeitlich : - fluviatil; Rinnenentstehung elsterzeitlich: 1) fluviatil; 2) glazifluviatil (freier Abfluß); 3) subglaziär-hydrodynamisch; 4) exarativ.
Argumente: Eine fluviatile Entstehung vor oder während der Elster-Kaltzeit erscheint zweifelhaft, weil in keiner Rinne Flußablagerungen gefunden wurden, alle älteren Flußablagerungen in Terrassenhöhen viel höher sind und auch die fluviatile Elster-2-Frühglazial-Terrasse höher als Rinnenbasis ist. Eine fluviatile oder glazifluviatile Entstehung kann nicht allein durch ein größeres Gefälle infolge einer Meeresspiegelabsenkung erklärt werden, da die tiefsten Rinnen teilweise deutlich tiefer sind. Gegen diese Hypothese spricht auch das ungleiche Basisgefälle der Rinnen. Übertiefte Rinnenabschnitte sowie eine Erosion bis unter das Meeresniveau wären allerdings durch die "subglaziär-hydrodynamische"
Hypothese erklärbar. Die Verteilung der Tertiärschollen in den Rinnen ist ein Argument
für eine exarative Entstehung Die Ausformung der meisten Rinnen sowie der großen Wannen erfolgte exarativ. Neben diesen Exarationen haben subglaziärhydrodynamische Prozesse mitgewirkt. Die Rinnen in der Lausitz entstanden während des zweiten Elster-Eisvorstoßes. Die höheren Temperaturen in der Zeit führten zu hohen Wassermengen und zu einer hohen Mobilität des Inlandeises ("temperierter Gletscher"). Gleichzeitig began unter dem Eis und im Spaltensystem des Gletschers die Auflösung des Dauerfrostbodens. Die Prozesse von Exaration und Stauchung traten in Erscheinung.

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