Budowa geologiczna brzeżnych Beskidów Wadowickich i ich stosunek do przedmurza

Marian Książkiewicz

Abstract


Der Bau der randlichen Wadowicer Beskiden Und ihr Verhältnis zum Vorlande

Die randlichen Flyschkarpaten bestehen im Bereiche des Blattes „Wadowice“ aus folgenden tektonischen Einheiten: 1) Dem Krakau-schlesischen (sudetischen) Autochthon mit dem paläogenen Flysch und dem Torton im Hangenden, 2) Den Scherlingen im Liegenden der Godula-Decke, 3) Der Godula-Decke. 4) Dem Randteil der Magura-Decke (Żurawica-Chełm D.). 1. Autochthon. Das Liegende des Autochthons bildet das produktive Karbon, welcher durch viele Bohrungen erreicht worden ist. Auf Grund der Ergebnisse dieser Bohrungen können in der Oberflächengestaltung des Karbons folgende Unebenheiten unterschieden werden (vergl. 11): 1) flacher Rücken in der Umgebung von Zator—Bachowice; 2) ein anderer, der sich von Brzeźnica gegen E zieht und 3) eine Einmuldung zwischen Lgota und Tłuczań, die diese beiden Rücken voneinander trennt; diese letztere vertieft sich gegen SWS. Dem Karbon ist die Juraformation aufgelagert, die an dem rechten Ufer der Wisła nur in den Bohrungen angetroffen wurde, am linken dagegen tritt sie bei Czernichów an der Oberfläche zutage. Die Kalksteine des oberen Jura sind in der Mulde von Tłuczań und am Rücken von Brzeźnica erhalten; am Rücken von Zator—Bachowice sind sie wegerodiert. Auf dem Karbon und dem Jura liegt diskordant der paläogene Flysch. Dieser besteht aus dem Eozän (Ciężkowicer Sandsteine mit Ortophragmina sp., grünliche und graue Sandsteine mit grünlichgrauen Schiefertonen, bunte Tone, Menilitschieferserie) und Oligozän (Krosno-Schichten). Dieser Flysch ist gefaltet: wir unter scheiden in seinem westlichen Teile folgende tektonische Elemente, (von Norden beginnend): ä) Der Sat tel von Frydrychowice — Bachowice SW—NE streichend, im E von Bachowice gegen E abgelenkt. b) Die Mulde von Woźniki , ebenfalls mit dem Streichen SW—NE. c) Der Sat tel von Roków (NWW—SEE). d) Die innere Mulde, die in mehrere sekundäre Synklinen und Antiklinen zerfällt und sich zwischen Andrychów und Wadowice zieht. Das Streichen dieser Mulde ist im allgemeinen W—E. Im östlichen Teile tritt im N die Mulde von Pr zytkowice— Kiełek mit den Krosno-Schichten im Muldenkerne auf, begrenzt im S von dem Ostra Góra-Sattel (Ciężkowicer Sandsteine, Czarnorzeki Schiefer). Südlich von dem letzteren liegt die innere Mulde, an welcher der paläogene Flysch gegen S unter die Godula Decke eintaucht. Die Disharmonie dieser Faltung des paläogenen Flysches gegenüber der flachen Lagerung des Karbon-jurassischen Untergrundes lässt auf die Abscherung des Flysches von dem autochthonen Untergründe folgern (Parautochthoner Flysch). Die T ransgression dieses Flysches auf den Bildungen des schlesisch-krakauer Antiklinoriums steht offenbar mit den mittelkretazischen Faltungen der westlichen Flyschkarpaten in engster Verbindung. Diese Faltungen haben eine breite Synkline im südlichen Teile dieses Antiklinoriums erzeugt, die im Paläogen und auch möglicherweise am Ende der Kreide mit Flyschablagerungen ausgefüllt worden ist. Auf dem parautochthonem Flysche liegt diskordant das untere Torton, (Tegel mit den Sandzwischenlagen). Darüber, als auch über den Stirnteilen der Godula Decke (bei Bacharowice), liegen transgressiv Schotter, Konglomerate und Sande der oberen Abteitung des Tortons mit einer schlecht erhaltenen Fauna (vgl. S. 14 d. poln. Textes). 2. Die Scher l inge an der Basis der Godul a Decke. Über paläogenen Flysch liegen entweder als Denudationsüberbleibsel oder als zerrissene Lappen im Liegenden der Godula Decke die Schichten der Cieszyn (Teschen)-Serie, vorwiegend die oberen Teschener Schichten neben den Grodischter-Schichten. Diese Lappen entstammen der Teschener Deckengruppe (N 0 w а к), u. zw. Lipnik-Teildecke. Diese Teildecke taucht zwischen Wieprzówka und Biała unter der Godula Decke hervor. Im E von Wieprzówka ist die Teschener-Decke durch den Vorschub der Godula Decke gegen N übereilt, dabei wurde die oberen Teschener Schiefer vom Rücken der Teildecke von Lipnik abgeschert und gegen N als Schubfetzen verfrachtet. Diese sekundäre Einheit der Teschener Deckengruppe, stark ausgewalzt und zerrissen wird als Teildecke von Wo ź n i k i bezeichnet. In Inwałd und Roczyny treten unter der Godula Decke die bekannten Tithonkalkklippen auf. Bei Pańska Góra neben Inwałd tritt an der Basis der Godula Decke ein kristalliner Block zutage, welcher von Dr. Smu l i k o w s k i als mylonitisierter Granitgneiss bestimmt wurde. Auch in der Inwałdklippe erscheinen kristalline Gesteine als Gerölle in Konglomeraten, die über der Klippe transgredieren und wahrscheinlich zur oberen Kreide gehören, ähnlich wie die Mergel von Frydek, welche, auf den Tithonklippen transgredierend liegen, wie dies schon U h 1 i g festgestellt hat. Konglomerate mit kristallinen Gerollen (Granite) wurden von Dr. Smul ikowski ebenfalls mikroskopisch untersucht; sie zeigen eine deutliche Mylonitisierung und bilden ein tektonisches Mischgestein der Schubfläche, was mit der tektonischen Lage derselben an der Basis der Godula Decke wohl im Einklang steht. Mit Rücksicht auf die Senonstransgression in der Fazies der Friedecker Mergel über den Klippen vom Inwałd und Roczyny dürften die letzteren zu den tiefsten Einheiten der Teschener Deckengruppe einzählen sein. Möglicherweise wurden die Tithonkalke auf einer emporragenden kristallinen Kette der Präkarpaten abgelagert. Diese kristalline Kette begrenzte im Norden den Ablagerungsraum der Teschener Decke und bildete die äusserste, nördliche präkarpatische Antiklinale. Der Aufschub der Godula Decke zwischen Wisła und Soła weit über die ganze Teschenerzone hat von dieser Kette die Klippen mitgerissen und bis über den autochthonen Flysch verfrachtet. 3. Die Godul a Decke. Der westliche Teil dieser Decke in den Wadowicer Beskiden wurde von mir früher [13] beschrieben. In der Stratigraphie des östlichen Teiles bemerkt man das Zurücktreten des Godula Sandsteins. Über den albienen Lgota-Schichten liegen unmittelbar die senonen Istebna Schichten. Der stratigraphische Hiatus vergrössert sich also zwischen der mittleren und der oberen Kreide gegen E im Gebiete der Wadowicer Karpaten. Was die Entwicklung der oberen Kreide anbelangt, so macht sich der Einfluss der Inoceramenkreidefazies im östlichen Teile des Istebna-Komplexes fühlbar. Zwischen den Istebna Sandsteinen treten manchmal Fukoidenmergel auf. Das untere und mittlere Eozän ist faziell stark differenziert; (rote und grüne Schiefertone, grüne glaukonitische Sandsteine, hieroglyphenführende Sandsteine, weisse Mergel und grobbankige Ciężkowicer Sandsteine). Das obere Eozän ist als Menilitschieferserie, das Oligozän als Krosno- Schichten entwickelt. Aus der Godula Decke entwickeln sich östlich von der Skawa drei tektonischen Komplexe: 1 ) Wernsdorf-Lgota-Komplex, 2) Istebnaschichten- Platte, 3) Muldenzone (vorwiegend Eozän und Oligozän). Im Verhältnis zum Bau des westlichen Teiles der Godula Decke (westlich von der Skawa-Dislokation, vergl. 13) entspricht die Istebna-Platte dem Godula-Istebna Block von Mały Beskid (Kleine Beskiden) wo jedoch die Abscherung vom unteren weicheren und plastischeren Lgota-Komplex im grösseren Masstab zustande kommt. Östlich von der Skawa-Bruchzone bildet der Istebna- Komplex eine steifere, sehr schwach gefaltete und gegen S flach geneigte Platte, die den unteren Lgota-Komplex ausgequetscht hat. Diese beiden Komplexe bilden eine breite longitudinale Auftauchungszone der Godula Decke. Die Muldenzone der Decke ist in mehrere sekundäre Sättel und Mulden zerlegt, die im W normal, gegen E zusammengedrängt und nach Norden überkippt sind. Dies steht offenbar mit der Überschiebung der randlichen Magura- Decke im Zusammenhang; der Rand der Magura Decke schneidet schief die longitudinale Achse der Muldenzone ab, welche nach E unter die Magura Decke eintaucht. Der Bau der Grenzzone zwischen der Istebna-Platte und der Depressionszone ist verwickelt. Die Istebna Platte, die an ihrem nördlichen Teil flach gegen S geneigt ist, taucht an der Grenzzone steil gegen S unter den Eozänstreifen ein und stellenweise ist sie sogar nach rückwärts über das Eozän umgekippt. Der erste Sattel der Depressionszone besitzt im Kerne Czarnorzeki- Schiefer und Istebna Sandsteine, die vom Eozän umhüllt sind. Seine Längsachse ist gegen S abgelenkt, so dass zwischen demselben und dem südlichen Rande der Istebna Platte eine breite Mulde sich einschaltet. Über den südlichen Rand dieser Mulde sind die Lgota- Schichten von Żarek und Lanckorona überschoben, die ich früher [13] als eine in den Rücken der Godula Decke eingefaltete Deckscholle aufgefasst habe. Nun zeigt es sich, dass diese Deutung unrichtig ist; diese Lappen treten immer an der nördlichen Flanke des Sattels auf, in Żarek werden sie aber wurzellos, wahrscheinlich durch den Vorschub der inneren Massen der Muldenzone. In Lanckorona sind sie fächerartig zusammengepresst und gegen Setwas überkippt. Man kann also diese Lappen als schuppenartige Aufbrüche des ersten Sattels der Depressionszone erklären. Ein tektonisches Gegenstück dieser Aufbrüche bildet der Lgota-Streifen östlich von Sułkowice, wo er eine deutliche Rückwärtsüberkippung erfährt. Querbestandteile des Baues. Die westlichen Flyschkarpaten liegen bekanntermassen auf dem sudetischen Vorlande, welches unter dieselben eintaucht. In den Rand-Karpaten von Wadowice tritt eine genaue Anpassung der Flyschdecken an die Struktur des tieferen Untergrundes klar zum Vorschein. Auf Grund der Bohrungen kann man die Oberfläche des unter den Flysch eintauchenden Karbons rekonstruieren (vergl. W. Kuźniar — W. Żelechowski 11). Die Karbon-Furche von Tłuczań-Lgota bildet eine Fortsetzung der sudetischen Synkline Nieporaz-Mirów (vergl. 11,21,26); sie taucht unter den Flysch ein und bedingt die transversale Einmuldung Lgota-Jaroszowice. Dieselbe offenbart sich im Verlaufe des äusseren Randes der Godula Decke südlich von Lgota und zwischen Gorzeń und Jaroszowice und in der Aufbewahrung der Lappen der Teschener Decke (Woźniki, Witanowice), und schliesslich im tieferen Eingreifen des Miozäns gegen S als auch in den faziellen Verhältnissen des autochthonen Flysches. Die Furche von Tłuczań-Lgota ist im Osten von einem Karbon-Jura-Rücken begrenzt, der sich von Brzeźnica gegen E zieht. Dieser Rücken bedingt das Zurücktreten des Überschiebungsrandes der Godula-Decke, das Einbiegen des Sattels Lepionka-Lanckorona und wahrscheinlich auch die schuppenartigen Aufbrüche bei Żarek und Lanckorona, die augenscheinlich auch mit dem Widerstand des autochthonen Rückens im Zusammenhang stehen. Westlich von der Quermulde Lgota Jaroszowice tritt eine Achsenerhebung Inwałd-Frydrychowice auf. Sie steht zum Teile mit dem Zator- Bachowice Rücken des Vorlandes in Verbindung. Was den Mechanismus der tektonischen Erscheinungen anbelangt, so machen sich hier zwei Richtungen des Verlaufes der tektonischen Elemente fühlbar: W—E und SW—NE (s. Karte). Diese zwei Richtungen vergittern sich offenbar in unserem Gebiet; die Godula Decke wurde nordwärts bewegt, die Abweichungen von dieser Richtung sind auf sekundäre Veränderungen im Zusam menhange mit dem Anpassen der überschobenen Massen an den tieferen Untergrund zurückzuführen. Die Magura Decke ist im allgemeinen gegen NW bewegt. In den inneren Teilen der Godula Decke wird auch die SW—NE Richtung bemerkbar. Zu derselben gehört sowohl die Richtung des Randes der Magura Decke als auch jene ihrer inneren Zonen; durch den Schub der Magura Decke wurde der Godula-Istebna Komplex von der tieferen Einheit abgeschert nnd schief zum Verlaufe des Godula-Deckenrandes abgelenkt. Auch der Verlauf der inneren Mulde westlich von dem Skawa-Bruch schmiegt sich dieser Richtung an. Für den Bau der randl ichen Flyscheinhei t en des Wadowicer Bezirkes ist somi t eine grosse Zusammenpressung zwischen dem Vor lande und der gewal t igen Magura-Decke bezeichnend. In der Variabilität der Ver laufsrichtungen, in den sekundären Abscherungen, in den di s j unkt iven Deformat ionen (Skawa-Bruch) spiegeln sich ab, sowohl die akt iven Komponenten dieses Vorganges, der Vorschub der Magura-Decke, als auch die passive Anschmiegung an reiche Formen des Vorlandes.

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