Budowa geologiczna źródłowisk Olzy koło Istebny na Śląsku Cieszyńskim

Władysław Szajnocha

Abstract


Der geologische Bau des Quellengebietes der Olza bei Istebna
Im Anschlüsse an seine früheren Arbeiten im Quellengebiete der Weichsel, deren Resultate im I. Jahrbuche der Poln. Geolog. Gesellschaft (Seite 1 bis 20) publizirt wurden, untersuchte der Verfasser in d. Jahren 1921 und 1922 die nächste Umgegend von Istebna im Olzathale wie auch das südlich und westlich ausschliessende karpathische Gebiet bis zur czechisch-slovakischen Grenze. Ausser einem kleinen Streifen des mittelcretazischen Godula-sandsteinzuges, der im nördlich vorlagernden Flussgebiete der Weichsel seine Hauptverbreitung erreicht, unterscheidet der Verfasser im Olzathale zuerst die schwarzen, Sphaerosideritflötze führenden Schiefer, die im Olzathale mehrere secundare Faltungen und Biegungen im Streichen und Fallen aufweisen und die darüberlagernden mächtigen Istebnasandsteine mit wiederholten Conglomeratlagen, in denen recht viele und petrographisch recht verschiedene exotische Blöcke wie auch kleinere fremde Gerölle äusserst zahlreich Vorkommen. Unter diesen sind insbesondere Augengneisse, pegmatische weissliche Granite, weisse Quarze, verschiedenartige Quarzite, hellgraue Kalke und dunkle und schwarze. Hornsteine als besonders häufig zu verzeichnen. An einer Stelle im Olzathale erscheinen ausgezeichnet entblösst, über den Sphaerosiderit führenden Schiefern in einer Mächtigkeit von etwa 10 M. kirschrothe thonige Schiefer mit grünlichen Zwischenlagen und Sandsteinschiefern, auf denen erst die untersten Schichten des-eigentlichen Istebnasandstein-Komplexes auflagern. Südöstlich von der Oberförsterei und der Kirche in Istebna erscheint dagegen bereits eine andere Schichtenfolge, aus schieferigen und thonigen Sandsteinen wie auch kalkigen, dünnen Mergeln und thonigen hellgrauen Schiefern bestehend, die besonders am spärlich bewaldeten Kamme des Złoty Groń und unterhalb desselben bis Petraszyna an der ehemaligen galizischen Grenze vielfache und beste Aufschlüsse aufweist. Innerhalb dieses aus dünnschichtigen Sandsteinen und hellen Schiefern hauptsächlich zusammengesetzten Komplexes gelang es dem Verfasser eine weissröthliche ziemlich dicke Kalksteinschichte mitten im ärarischen Walde innerhalb des Gemeindesgebietes von Koniakau zu entdecken, die zahlreiche kleine — unter dem Mikroskope erst recht sichtbare Fossilien enthielt, unter denen ausser zahlreichen Lithothamnien und Bryozoenbruchstücken Nummulites Boucheri und Orthophragmina nummulitica, Orthophragm. varians und Pulvinulina rotula in mehreren Exemplaren gut bestimmbar waren. Dieser Komplex, der den Istebner Schiefern— ohne dazwischen Lage der Istebner Sandsteine — aufgeschoben erscheint und der, wie das schon auf der Grundlage der Beschreibung des Verfassers vor vielen Jahren (in seiner Beschreibung der Gegend von Saybusch) nachgewiesen werden kann — mit den gleichfalls Nummuliten und Orbitoiden führenden Sandsteinen und Schieferkalken von Dziedzicowe und Juraszów im Solathale in Verbindung steht, ist daher zweifellos obereocänen resp. unteroligocänen Alters. 1 Im V und VI Abschnitte beschäftigt sich der Verfasser speziell mit den exotischen Findlingen der Istebner Conglomerate und wäre geneigt dortige Augengneisse,. grobkörnige Granite mit weissem Glimmer, manche Hornsteine mit .deutlicher Holzstrucktur (Lepidodendronrinde) wie auch verschiedenartige Quarzite und Kalke entweder aus dem Östlichen Sudetengebiete oder vielleicht aus einem unterhalb der karpathischen Geosynclinale steckenden krystallinisch-kalkigem Gebirgswalle herzuleiten. Nur die äusserst zahlreich in den Conglomeraten sogar in grösseren flachen, und wenig gerollten Stücken vorkommenden pechschwarzen Hornsteine zeigen eine so auffallende — auch in allen mikroskopischen Structurdetails vorhandene Aehnlichkeit oder gar Identität mit den bekannten westgalizischen oder westslovakischen (zb. Ropianka oder Smilno) Menilitschiefer-Hornsteinen, dass die Herkunft dieser Hornsteinfindlinge in den Istebner Conglomeraten und die ganze Genese derselben höchst räthselhaft erscheinen muss. Da an eine tektonische Breccie bei diesen in wiederholten Linsen oder Lagern auftretenden Conglomeraten nicht zu denken ist, muss die Entscheidung dieses Problems verschoben werden, bis einerseits der Verfasser seine schon weit vorgeschrittenen Studien im östlich anschliessenden Gebiete des Brennica Thaies und der Gegend von jaworze-Ernsdorf wird abgeschlossen haben und andererseits das czechisch-slovakische Gebiet bei Czacza und Kisucza, welches seit den Aufnahmen von Stur und Babanek im, J. 1865 und 1866 kaum näher untersucht worde, ein'e genauere neuzeitliche Bearbeitung gefunden haben wird. Jedenfalls kann schon jetzt eine grossartige breite, mit einer Einsenkung verbundene tektonische Störung angenommen werden, welche den mächtigen Sandsteinzug Połom—Wielki Stożek von der polnisch-czechischen Grenze bei Bukowiec gegen Grudek und Wendrzyn verquert und in der diepalaeogenen Grudeker Sandsteine und Schiefer wie von Südosten an dem stehengebliebenen Pfeiler der Girowa ein und überschoben erscheinen. Die bisherige auf den Untersuchungen von Hohenegger Uhlig, Paul, Liebus, Tausch, Tietze und Buzek basirende geologische Litteratur des Olzathales findet im polnische Texte gefiihrende Erwähnung an entsprechenden Stellen.

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